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war Berlin. Diese Stadt schmckte er mit prchtigen Bauten und Bild-werken. So baute er das knigliche Schlo, die Strae Unter den Linden" und errichtete das Reiterstandbild seines Vaters auf der sogenannten langen Brcke. Auch sonst erwarb er sich groe Verdienste um Kunst und Wissenschaft und grndete z. B. die Universitt Halle. Seine kunstsinnige Gemahlin Sophie Charlotte hatte in der Nhe von Berlin ein Schlo. Hier lebte sie in stetem Verkehr mit Knstlern und Gelehrten. Nach ihrem
Tode grndete Friedrich ihr zu Ehren die Stadt Charlottenburg, die spter zu groer Blte ge-langte. Friedrich hat auch das Land und das Heer vergrert. Doch alles dieses, besonders aber seine prchtige Hofhaltung, hatte viel Geld gekostet. Diebrgermntenschwere Steuern bezahlen, und den-noch hatte der Staat beim Tode des Knigs viele Schulden.trotzdem wurde er von dem Volke auf-richtig beweint. Denn man schrieb die Schuld an den Mistnden seinen schlechten Ratgebern zu.
32. Friedrich Wilhelm I.
1713-1740.
Sinnesart des
Knigs. Der Nach-2156. 37. König Friedrich Wilhelm I. nig Friedrichs I.
(Aus Stillfried-Kugler.) 1 . . ~ \ & . ,
war sein Sohnfriedrlch Wilhelm I. Er war in vielen Dingen das gerade Gegenteil seines Vaters. Pracht und Verschwendung waren ihm zuwider. Gleich bei seinem Regierungsantritte schaffte er viele berflssige Hofbediente und Beamte ab. Von den hundert Kammerherren seines Vaters behielt er nur zwlf; die brigen sollten in das Heer eintreten. Alles berflssige Gold- und Silber-gert, Perlen und Edelsteine verkaufte er, und so konnte er schon nach
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Extrahierte Personennamen: Sophie_Charlotte Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrichs_I. Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Charlottenburg
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einigen Monaten die Schulden, welche sein prachtliebender Vater hinterlassen hatte, bezahlen. Am kniglichen Hofe lebte man fast so einfach wie in einem Brgerhause, und nur vier Gerichte duldete der König auf seiner Tafel. Auch in der Kleidung des kniglichen Hofstaates herrschte die grte Einfachheit und Sparsamkeit. Der König selbst arbeitete von frh bis spt mit Eifer und Gewissenhaftigkeit. Dasselbe forderte er aber auch mit groer Strenge von allen seinen'beamten und Untergebenen. Wegen seiner Strenge war er von seinen Untertanen mehr gefrchtet als geliebt. Seine liebste Erholung fand der König in dem sogenannten Tabakskol-legium. Das war eine einfache Abendgesellschaft, in welcher der König seine Generle und Minister, zu-weilen auch fremde Gesandte bei einem Glase Bier und einer Pfeife Tabak zwanglos um sich versammelte.
Es galt als groe Ehre, dazu eingeladen zu werden.
Sorge fr Heer und Schule. Durch seine Einfachheit und Sparsamkeit bewirkte der König, da die Einknfte des Staates in kurzer Zeit von 2x/2 auf 7 Millionen Taler stiegen. Das Geld verwandte der König in erster Linie zur Vergrerung und Ausbildung seines Heeres. Fr seine lieben blauen Kinder", wie er seine Soldaten zu nennen pflegte, war ihm keine Ausgabe zu groß. Er brachte die Zahl seiner Soldaten von 50 000 auf 83 000 Mann. Mit Hlfe des Herzogs Leopold von Anhalt-Dessau oder des alten Dessauers" erhielt das Heer eine strenge, aber vor-zgliche Ausbildung, so da es bald in ganz Europa berhmt ward. Eine besondere Vorliebe hatte der König fr seine sogenannten langen Kerls". So nannte er fein Potsdamer Leibregiment, das aus 2400 baumlangen Riefen bestand, von denen der grte 2,57 m und der kleinste 1,87 m ma. Sie lie er durch seine Werber mit Geld, List und Ge- 38 Riesengardist, walt aus allen Lndern zusammenholen, und an ihnen hatte er seine grte Freude. Auch fr Kirche und Schule sorgte der König. Er lie Gottes-Huser bauen und stellte Feldprediger an. Er ist der eigentliche Vater der preuischen Volksschule. Denn in jener Zeit gab es noch sehr wenig Schulen. Die meisten Menschen wuchsen ohne allen Unterricht auf und konnten weder lesen noch schreiben. Das sollte anders werden. Der König lie der 1800 Schulen bauen und zwang die Eltern, ihre Kinder vom 6. bis zum 12. Jahre in die Schule zu schicken. Er selbst besuchte
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Anhalt-Dessau Leopold
72
preuische Prinz Louis Ferdinand in einem Gefechte gefallen. Der preuische Fhrer, Herzog Ferdinand von Braunschweig, erhielt gleich bei Beginn des Kampfes einen Schu durch das rechte Auge und starb bald darauf. Das preuische Heer aber, das sich noch vor 50 Jahren, in dem Siebenjhrigen Kriege, mit Ruhm bedeckt hatte, wurde vollstndig geschlagen und vernichtet.
Preuens Erniedrigung. Nach der Schlacht bei Jena und Auerstdt zogen sich die Trmmer des preuischen Heeres hinter die
Weichsel 'zurck. Die meisten Festungen er-gaben sich schmhlich ohneschwertstreich.nur einige leisteten tapferen Widerstand. Als der Befehlshaber vongrau-deuz aufgefordert wurde, sich zu ergeben, weil es keinen König von Preu-en mehr gebe, sprach er: Nun wohl, so bin ich König von Grau-denz." Allein der ber-mtige Sieger konnte ungehindert in Berlin einziehen, und der unglckliche König mute mit seiner Familie nach Knigsberg und spter sogar nach Memel flie-hen. Bei Friedland wurden die preuischen Abb. 45. Napoleon i. Truppen noch einmal
geschlagen, und der König ward zu dem schimpflichen Frieden von Tilsit gentigt (1807). Er mute die Hlfte seines Gebietes, nmlich alles Land westlich der Elbe, an Napoleon abtreten. Dieser machte daraus das Knig-reich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und gab es seinem Bruder Jerome oder Hieronymus. Auerdem mute Preußen hundert Millionen Franken Kriegskosten zahlen. Die knigliche Familie wohnte in dieser schweren Zeit zu Knigsberg in einem einfachen Landhause. Der Hofstaat wurde in allem auf das Ntigste beschrnkt, selbst das ererbte goldene
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Extrahierte Ortsnamen: Jena Berlin Knigsberg Tilsit Westfalen Kassel
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einigen Monaten die Schulden, welche sein prachtliebender Vater hinterlassen hatte, bezahlen. Am kniglichen Hofe lebte man fast so einfach wie in einem Brgerhause, und nur vier Gerichte duldete der König auf feiner L,afel. Auch in der Kleidung des kniglichen Hofstaates herrschte die grte Einfachheit und Sparsamkeit. Der König selbst arbeitete von frh bis spt mit Eifer und Gewissenhaftigkeit. Dasselbe forderte er aber auch mit groer Strenge von allen seinen Beamten und Untergebenen. Wegen seiner Strenge war er von seinen Untertanen mehr gefrchtet als geliebt. Seine liebste Erholung fand der König in dem sogenannten Tabakskol-legium. Das war eine einfache Abendgesellschaft, in welcher der König feine Generle und Minister, zu-weilen auch fremde Gesandte bei einem Glase Bier und einer Pfeife Tabak zwanglos um sich versammelte.
Es galt als groe Ehre, dazu eingeladen zu werden.
Sorge fr Heer und Schule. Durch seine Einfachheit und Sparsamkeit bewirkte der König, da die Einknfte des Staates in kurzer Zeit von 2y2 auf 7 Millionen Taler stiegen. Das Geld verwandte der König in erster Linie zur Vergrerung und Ausbildung seines Heeres. Fr seine lieben blauen Kinder", wie er seine Soldaten zu nennen pflegte, war ihm keine Ausgabe zu groß. Er brachte die Zahl seiner Soldaten von 50 000 auf 83 000 Mann. Mit Hlfe des Herzogs Leopold von Anhalt-Defsan oder des alten Dessauers" erhielt das Heer eine strenge, aber vor-zgliche Ausbildung, so da es bald in ganz Europa berhmt ward. Eine besondere Vorliebe hatte der König fr seine sogenannten langen Kerls". So nannte er sein Potsdamer Leibregiment, das aus 2400 baumlangen Riesen bestand, von denen der grte 2,57 m und der kleinste 1,87 m ma. Sie lie er durch seine Werber mit Geld, List und Ge- ^b. 46. Riesengardch. walt aus allen Lndern zusammenholen, und an ihnen hatte er seine grte Freude. Auch fr Kirche und Schule sorgte der König. Er lie Gottes-Huser bauen und stellte Feldprediger an. Er ist der eigentliche Vater der preuischen Volksschule. Denn in jener Zeit gab es noch sehr wenig Schulen. Die meisten Menschen wuchsen ohne allen Unterricht auf und konnten weder lesen noch schreiben. Das sollte anders werden. Der König lie der 1800 Schulen bauen und zwang die Eltern, ihre Kinder vom 6. bis zum 12. Jahre in die Schule zu schicken. Er selbst besuchte
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Anhalt-Defsan Leopold
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preuische Prinz Louis Ferdinand in einem Gefechte gefallen. Der preuische Fhrer, Herzog Ferdinand von Braunschweig, erhielt gleich bei Beginn des Kampfes einen Schu durch das rechte Auge und starb bald darauf. Das preuische Heer aber, das sich noch vor 50 Jahren, in dem Siebenjhrigen Kriege, mit Ruhm bedeckt hatte, wurde vollstndig geschlagen und vernichtet.
Preueus Erniedrigung. Nach der Schlacht bei Jena und Anerstdt zogen sich die Trmmer des preuischen Heeres hinter die
Weichsel zurck. Die meisten Festungen er-gaben sich schmhlich ohneschwertstreich.nur einige leisteten tapferen Widerstand. Als der Befehlshaber von Grau-deuz aufgefordert wurde, sich zu ergeben, weil es keinen König von Pren-en mehr gebe, sprach er: Nun wohl, so bin ich König von Gran-denz." Allein der bermtige Sieger konnte ungehindert in Berlin einziehen, und der un-glckliche König mute mit seiner Familie nach Knigsberg und spter sogar nach Memel flie-hen. Bei Friedland wurden die preuischen Abb. 53. Napoleon I. Truppen noch einmal
geschlagen, und der König ward zu dem schimpflichen Frieden von Tilsit gentigt (1807). Er mute die Hlfte feines Gebietes, nmlich alles Land westlich der Elbe, an Napoleon abtreten. Dieser machte daraus das Knig-reich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und gab es seinem Bruder Jerome oder Hieronymus. Auerdem mute Preußen hundert Millionen Franken Kriegskosten zahlen. Die knigliche Familie wohnte in dieser schweren Zeit zu Knigsberg in entern einfachen Landhause. Der Hofstaat wurde in allem auf das Ntigste beschrnkt, selbst das ererbte goldene
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Extrahierte Personennamen: Louis_Ferdinand Ferdinand Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Napoleon_I. Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Jena Berlin Knigsberg Tilsit Westfalen Kassel
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Deutschen gegen das Leben hinter Mauern zu berwinden. In der That er-wuchsen aus diesen Burgen die ersten Städte im inneren Deutschland, und daher heit Heinrich mit Recht der Stdtebauer".
Ferner bte er die Krieger wieder in dem halbvergessenen Reiterdienste, weil die Ungarn nur durch einen tchtigen Reiterangriff zurckgeworfen werden konnten; er lehrte sie deshalb gut reiten und lie Reiterspiele veranstalten, aus denen die spter so beliebten Turniere hervorgingen.
4. Kampf gegen die Slawen. Um die Tchtigkeit seines Heeres zu er-proben, fhrte er es in den Kampf gegen die Slawen, zunchst die slawischen Heveller (an der Havel). Er nahm ihre von Smpfen und Seeen geschtzte Stadt Bremtabor (Brandenburg) trockenen Fues ein, als die Havel zugefroren war, und legte ihnen Besatzung und Tribut auf. Auch andere slawische Stmme bekmpfte er glcklich, und als darauf ein allgemeiner Slawenaufstand ausbrach, unterdrckte er ihn in blutiger Schlacht, ttete viele tausende oder machte sie zu Sklaven". Auch legte er in der spteren Altmark die Markgrafschaft Nord-sachsen an. aus der die Mark Brandenburg und damit der preuische Staat hervorwuchs. Auch die slawischen Lausitzer machte er zinspflichtig, nachdem er ihre Hauptfestung Lebusa erobert. Auf dem so mit Blute getrnkten Boden zwischen Elbe und Oder blhte nun deutsches Leben und Wesen auf.
5. Entscheidungskampf gegen die Ungarn (933). Jetzt konnte er auch daran denken, mit den Ungarn abzurechnen; er verweigerte ihnen im neunten Jahre ferneren Tribut und erwartete im Vertrauen auf Gott und die deutsche" Kraft die Feinde. Diese brachen, einem Heuschreckenschwarme gleich, im Frhjahre 933 ein und teilten sich in zwei groe Heerhaufen; der eine zog durch Thringen bis zur Weser und wurde bei Sondershausen vollstndig geschlagen und vernichtet; der andere traf auf dem Ried bei Merseburg (933, 15. Mrz) auf Heinrichs gewappnete Ritterschar. Mit begeisterten Worten ermunterte der König die Seinen, indem er vor der Schlacht die Reihen durchschritt. Ge-denket," sprach er, der Thaten eurer tapfern Vter, gedenket des Vaterlands und stehet fest wie die Mauern. Auf euern Schwertern allein ruht heute des Vater-laudes Glck und Ehre. Es ist vielleicht die letzte Schlacht, die wir heute zu kmpfen haben; vertrauet auf Gott, der euch in dieser ernsten Stunde nicht verlassen wird, wie er euch so oft zu Ruhm und Sieg gefhrt hat. Der Sieg war ein vollstndiger und glnzender. Die Ungarn wurden in jhe Flucht gejagt, zu lausenden niedergemacht, und viele kamen im Froste um. Im Lager fand man viele Schtze und geraubte Deutsche, die nun mit den Siegern den König als Vater des Vaterlandes" priesen. Heinrich aber dankte mit seinem Heere knieend dem Herrn der Heerscharen und lie von dem bisher den Ungarn geleisteten Tribute Kirchen bauen und Arme untersttzen. Solange Heinrich noch lebte, kamen die Ungarn nicht wieder. Auch vor den Dnen sicherte er das Reich, dehnte es der die Eider aus und grndete die Mark S ch l e s w i g.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Lebusa Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Brandenburg Brandenburg Ungarn Sondershausen Ried Merseburg Ungarn
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das Kruzifix und lie die Geliehenen darauf schwren. Danach fand ein prch-tiges Krnungsmahl statt. Rudolf besttigte auch dem Papste alle frheren Schenkungen und gelobte sogar einen Kreuzzug. Diesen fhrte er aber so wenig aus, als den Zug nach Rom zur Kaiserkrnung; denn er frchtete diese Lwen-hhle", in die soviele Spuren hinein-, aus der aber wenige herausfhrten. Alle Kraft verwandte er vielmehr auf Deutschland, die Sicherung der Ordnung und Ruhe im Reiche, wie auf die Mehrung seines Hausbesitzes und damit seiner Macht.
4. Rudolfs Walte im Reiche. Zunchst bndigte er mit Hilfe der Fürsten die Raubritter und Friedensstrer berall im Reiche, indem er ihre Burgen brach (in Thringen 66, in Franken und Schwaben 70 2c,), viele aushngen oder kpfen lie. So brachte er bald wieder Friede und Sicherheit ins Land. Dann aber forderte, er auch die unrechtmiger Weise eingezogenen Reichsgter zurck. Hierbei hatte er keinen gefhrlicheren Gegner als Ottokar von Bhmen, der inzwischen Mhren. sterreich, Krnthen, Kram und Steiermark an sich gerissen, seine Herrschaft nach Ungarn und Polen hinein ausgedehnt und den Titel König" angenommen hatte. Zwei Ladungen vor den Reichstag waren erfolglos; auf die dritte sandte er gar einen Bischof nach Augsburg, der in lateinischer Rede die Giltigkeit der Wahl Rudolfs anfocht. Dieser unterbrach ihn, hie ihn deutsch sprechen und verwies ihn dann aus der Stadt. Ottokar wurde gechtet und aller Lehen verlustig erklrt. Als er immer noch widerstrebte, beschlo Rudolf einen Reichskrieg gegen ihn.
5. Rudolf und Ottokar. Der Zug (1276) war freilich unzulnglich; denn weder hatte er den Heerbann aufbieten knnen, noch Geld zum Kriege; aber sein Trost, der Herr werde ihn auch jetzt nicht verlassen", bewhrte sich. Denn die sterreicher waren der harten Herrschaft Ottokars lange berdrssig und fielen ihm zu. Da zeigte sich dieser zur Unterhandlung geneigt; er mute alles bis auf Bhmen und Mhren, welche Lnder er als Lehen bekam, abtreten. In prchtigem Aufzuge erschien Ottokar, um den armen Grafen" zu beschmen, in dem Lager des Knigs; dieser lie ihn durch die lange Gasse seiner ge-wappneten Ritter vor sich, empfing ihn in seinem alten grauen Wamse und der gewhnlichen Feldausrstung und belehnte ihn. Bald griff Ottokar wieder zu den Waffen, von Scham und den Stachelreden seiner Gemahlin dazu erregt. (Diese lie ihm nur noch den halben Tisch decken, da er ja nur noch die Hlfte seiner Lnder besitze.) Rudolf hatte dies vorausgesehen und war in sterreich geblieben. Nun trat er ihm auf dem Marchfelde (nrdlich von Wien) ent-gegen (1278). Die Sturmfahne trug der Hohenzoller Friedrich Hi. von Nrnbergs den Kampf entschied die groe Tapferkeit der Deutschen und Rudolfs, der selbst in Lebensgefahr geriet. Ottokar wurde gefangen, von zwei Rittern aus persn-licher Rache erschlagen und in Prag beigesetzt. Auch den Bayernherzog, Ottokars Verbndeten, unterwarf er und 1286 den Grafen Eberhard von
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Rudolfs Rudolfs Ottokar_von_Bhmen Ottokar Rudolfs Ottokar Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Ottokar Ottokar Ottokars Ottokar Ottokar Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Friedrich_Hi Friedrich Rudolfs Ottokar Ottokars
Extrahierte Ortsnamen: Rom Deutschland Thringen Schwaben Ungarn Augsburg Rudolfs Ottokars Wien Rudolfs Prag Ottokars
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Geler geschichtliche Personen sind, ist uns diese Sage doch durch Schillers herrliches Mei-st'riverk gelufig und wertvoll geworden.
2. Wilhelm Tell. Albrecht, so erzhlt die Sage, hatte schon im Jahre 1300 die Schweizer aufgefordert sich unter Habsburgs oder sterreichs Schutz-Herrschaft zu stellen. Da sie ihn abwiesen, schickte er zwei Landvgte mit Truppen, um das bisher freie Volk zu unterdrcken, Hermann Geler von Bruneck, der bei Knacht am Luzerner See seinen Sitz hatte und sich in Uri eine
46. Riitli am Vierwaldsttter See. (Nach einer Photographie.
Zwingburg (Zwing Uri) bei Altorf baute, und Bering er vonlandenberg, der aus dem Schlosse zu Tarnen in Unterwalden sa. Ihnen gesellte sich der Schweizer Wolfen schieen auf dem Roberge zu, um seine Laudsleute durch Steuern und Abgaben, rohe Gewalt und Hohn hart bedrcken zu helfen. Da stifteten drei Männer der Urkantone (Schwyz, Uri, Unterwalden): Werner Stauffacher aus Steinen in Schwyz, Walther Fürst aus Attinghausen in Uri, Arnold aus dem Melchthal in Unterwalden eine Verschwrung an und beschlossen mit 30 anderen beherzten Mnnern in nchtlicher Versamm-
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74
der 2 Millionen Thaler Landesschuld. Er starb hochbetagt 1571; zehn Tage spter sein kinderloser Bruder Johann. So fiel die Neumark fr immer au Kurbrandenburg zurck. Es folgte Joachims Ii. Sohn
8. Johann Georg (157198). Er schaffte alle unntzen Personen, mter und Ausgaben im Hofstaate ab, bestrafte alle ungetreuen und ver-dchtigen Diener und Rte seines Vaters und tilgte die Schulden durch die grte Sparsamkeit. Zur Hebung der Gewerbthtigkeit nahm er tausende von Niederlndern auf, welche während des Kampfes mit Spanien aus ihrer Heimat
vertrieben wurden. Auch sorgte er fr die Schuleu, lie durch ge-lehrte Theologen im Kloster Berge vor Magdeburg 1577 die Kou-kordieuformel (Eintrachtsfor-Niel) aufsetzen und suchte so die Lutheraner und Reformierten mit einander auszushnen. Er starb, 72 Jahre alt, 1598; es folgte ihm sein 52 Jahre alter Sohn
9. Joachim Friedrich (1598 bis 1608), der bis dahin das Erz-ftift Magdeburg verwaltet hatte, etu einsichtsvoller und wohlgebildeter Fürst. Er besttigte das Hausgesetz des Albrecht Achilles von neuem durch den Gera'ischen Hausvertrag, auch sorgte er fr das Schulwesen, fr bessere Ver-waltung der Staatseinknfte, fr Handel und Gewerbe. Um die Ansprche a u s P r e u e n zu verstrken, verheiratete er seinen Sohn Johann Sigismund mit der lteren Tochter des geistes-kranken Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, Anna und nach dem Tode seiner ersten Gemahlin, der frommen und wohlthtigen Katharina, sich selbst mit der zweiten Tochter, Eleonore. Dadurch erhielt aber Brandenburg zu-gleich Ansprche aus die rheinischen Herzogtmer Jlich, Cleve, Berg und die Grafschaften Mark und Ravensberg; denn Annas Mutter war die lteste Tochter des Michschen Herzogs Wilhelm des Reichen und Schwester des irrsinnigen letzten Herzogs von Cleve, Johann Wilhelm (+ 1609). Auf Joachim Friedrich folgte sein Sohn Johann Sigismund.
30. Joachim Friedrich.
(Nach Stillfried-Kugler, Hobenzollern.)
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Johann_Georg_( Johann Joachim_Friedrich Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Sigismund Johann Albrecht_Friedrich_von_Preußen Albrecht Friedrich Anna Katharina Eleonore Cleve Wilhelm Cleve Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Joachim_Friedrich Friedrich Johann_Sigismund Johann Joachim_Friedrich Friedrich
Einnahmen zu erzielen und dieselben fr das Wohl des Volkes, namentlich aber auch fr die Schaffung eines starken und gutgebten Heeres zu ver-wenden. Man hat ihn darum den Silber- und Soldateuknig" genannt, und was htte seinem Nachfolger besser gentzt, als diese Neigungen? Seinen Hofstaat beschrnkte er aufs uerste, er lebte brgerlich einfach und sittenrein, gab das Vorbild strengster Pflichterfllung zu jeder Tages-und Lebenszeit und erzwang durch unerbittliche Strenge unweigerlichen
Gehorsam und treue Amtsfhrung. Seine
den einfachsten Abend-gefellfchaften bei einem Kruge Bier und einer Pfeife Tabak (Tabaks-kollegium). Die jhr-
/rif lichen Einnahmen des
I Istaates brachte er von
2v8 aus 7 Millionen
Jmf jfi \H Thaler; damit tilgte
Wg' '. ..Wmm .r^g er alle Schulden, kaufte
fr 5 Millionen Thaler Domnen, die er zu Musterwirtschaften ein-richtete, und verwandte 12 Millionen auf Ansiedelung von schwbi-schen, frnkischen und niederschsischen Bau-errt; auch nahm er 17 000 Salzburger auf, die ihres Glaubens wegen von dem Erz-bifchof Leopold von
34. Friedrich Wilhelm I. (Nach Stillfried-Kugler, Hohenzollern.) rv,, .r
Firmian aus ihrer
Heimat vertrieben waren. So wurde das verdete Preußen wieder bevlkert, hunderte von Drfern, viele Domnen und Städte neu gebaut, andere, wie Potsdam und Berlin, erweitert und viele Striche, besonders das Havelln-dische Luch urbar gemacht.
4. Heercsweseii und Erwerbungen. Die Ausbildung seiner Soldaten lie er sich mit Hilfe des alten Dessauers", der u. a. den eisernen Ladestock erfand und ein tchtiger Heermeister war, sehr angelegen sein. Die lieben,
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Istaates Leopold Friedrich Wilhelm_I. Heercsweseii